Armbanduhr Reinigen

by wbartl
Junghans Armbanduhr

Eine Armbanduhr, die regelmäßig getragen wird, verschmutzt mit der Zeit. Das gilt umso mehr für unsere Lieblingsuhr, welche die ganze Zeit an unserem Handgelenk ist. Diese Uhr möchte man natürlich von Zeit zu Zeit reinigen. Aber wie sind Gehäuse, Glas, Band und das Werk fachgerecht zu säubern? Was davon kann man selbst erledigen und was muss der Uhrmacher in seiner Werkstatt erledigen. Oft liest man auch bei gebrauchten Armbanduhren im Verkaufstext „gereinigt und geölt“. Was wurde bei solch einer Uhr gemacht und kann man sich auf diese Aussage 100% verlassen? In folgendem Artikel wollen wir auf all diese Fragen eingehen, damit Sie alles über die Pflege und Reinigung ihrer Uhr wissen.

Die tägliche Reinigung

Ob das nun notwendig ist, lassen wir offen. Aber wen es stört, dass auf seiner Armbanduhr Fingerabdrücke erkennbar sind, sei es am Glas oder am funkelnden Gehäuse, der kann diese unbesorgt mit einem weichen Tuch wegwischen. Das kann täglich oder sogar mehrmals am Tag gemacht werden und wird, wie wir erfahren haben von nicht wenigen auch so gemacht. Auch ein Stahlband kann auf diese Weise gereinigt und poliert werden. Bei Leder- bzw. Textilbändern funktioniert das Naturgemäß nicht.

Kratzer polieren

Oft gefragt wird in diesem Zusammenhang auch, ob man kleinere Kratzer am Gehäuse der Uhr bzw. an der Schließe selbst herauspolieren kann. Lassen Sie das besser sein. Das Gehäuse einer Armbanduhr ist oft sehr komplex geschliffen. Da gibt es polierte aber auch mattierte Flächen. Vor allem die Kanten machen eine Uhr aus. Wer selbst an der Uhr herumpoliert, wird diese komplexe Facharbeit in den meisten Fällen eher zerstören denn verbessern.

Wenn wirklich ein Kratzer in der Uhr ist, der sie stört, dann gehen sie damit zum Fachmann und lassen die Uhr aufarbeiten.

Lediglich kleinere Kratzer in einem Plexiglas können mit Polywatch und einem weichen Tuch herauspoliert werden. Bei härten Gläsern sollten sie aber auch die Finger davon lassen. Sie schaffen es händisch nicht, diese zu polieren und zerstören meist nur die Entspiegelungsschicht.

Metallband im Ultraschallbad reinigen

Wer sein Metallband selbst reinigen möchte, kann dieses durchaus von Zeit zu Zeit in einem Ultraschallbad reinigen. Dazu muss das Ban aber zuerst von der Uhr abmontiert werden. Die Uhr selbst hat im Ultraschallbad nichts verloren.

Wer kein Ultraschallbad hat, kann Gehäuse bzw. Stahlarmband aber auch mit einer Zahnbürste und lauwarmem Wasser reinigen. Beachten Sie aber, dass dazu die Uhr wasserdicht sein muss.

Gereinigt und geölt

Wie Anfangs erwähnt, sieht man oft auf diversen Verkaufsbörsen, dass Armbanduhren angeboten werden, mit dem Vermerk gereinigt und geölt. Dazu muss folgendes erwähnt werden. Das Reinigen eines mechanischen Uhrwerks ist ein komplexer Prozess. Das gesamt Werk wird dabei in seine Einzelteile zerlegt, alle Einzelteile werden gereinigt. Dann wird das Uhrwerk wieder zusammengebaut und nach einem Ölplan werden die benötigten Stellen mit einem Spezialöl und einem Ölgeber geölt. Das wird von einem Uhrmacher in der Regel im Zuge einer Revision gemacht. Beim Zerlegen werden defekte Teile im Werk erkannt und ersetzt. Der Uhrmacher stellt danach einen Revisionsbeleg aus.

Es reicht nicht, das unzerlegte Werk in ein Ultraschallbad zu werfen und danach mit etwas WD40 einzusprühen!

Falls nun bei einer angebotenen Uhr solch eine Revision gemacht wurde, wird das in der Verkaufsanzeige mit Sicherheit erwähnt. Wird nicht von einer Revision gesprochen, sollte nach dem Kauf sowieso eine Revision in Betracht gezogen werden.

Der Hinweis „gereinigt und geölt“ ist in unseren Augen eher sinnlos.

Textil und Lederbänder reinigen

Wer zum Beispiel eine Armbanduhr mit Lederarmband hat, sollte nicht vergessen, spezielle Lederpflege auf das Armband zu geben, damit es nicht spröde wird. Das Pflegemittel für Leder hält das Armband elastisch und reinigt es auch gleich.

Ist das Lederarmband zu stark verunreinigt, sollte es ersetzt werden. Ob es durch ein Originalband des Herstellers der Uhr ersetzt wird, lassen wir dahingestellt. Es gibt auch sehr viele hochwertige Lederbänder von anderen namhaften Herstellern.

Textilbänder können durchaus in der Waschmaschine bei niedriger Temperatur gereinigt werden. Dass dazu das Textilband vorher von der Uhr entfernt werden muss, versteht sich von selbst.

Fazit

Die Pflege einer Armbanduhr, vor allem wenn wir sie oft tragen, ist wichtig. Nicht alles dabei kann selbst gemacht werden. Eine selbst durchgeführte Reinigung eines mechanischen Uhrwerks ist immer kritisch zu hinterfragen. Lederbänder können durchaus gepflegt werden, sind aber in der Regel Verschleißteile und werden bei Bedarf einfach getauscht.

Foto: uhrtipps.com

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