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Tissot

by wbartl
Tissot Armbanduhren

Tissot ist ein Uhrenhersteller mit Sitz in der Schweiz. Das 1853 gegründete Traditionsunternehmen blickt auf eine über 150-jährige Geschichte zurück. Heute ist Tissot Teil der Swatch Group und eine der bekanntesten Uhrenmarken weltweit. Die Produktreihen bestehen aus hochwertigen Armbanduhren, deren Angebotspalette vom erschwinglichen Segment bis zu Luxusuhren reicht.

In der kleinen Stadt Le Locle, gelegen im Kanton Neuenburg direkt an der Grenze zu Frankreich, gründete Charles-Félicien Tissot mit seinem Sohn Charles-Emile eine Werkstatt, in der aus Teilen anderer Hersteller Taschenuhr produziert wurden. Der Sohn übernahm dabei schon früh Aufgaben des Vertriebs, reiste dafür bis nach Russland und sogar in die USA. Aufgrund dieser regen Verkaufsaktivitäten – und natürlich der Qualität der Uhren aus dem Hause Charles Tissot & Fils – wuchs der Betrieb beständig. Ab Beginn des 20. Jahrhunderts stellte man dann neben Taschenuhren auch erstmals Armbanduhren her. Auch diese fanden weltweit viele Abnehmer. So konnte man es sich 1920 erlauben, ein eigenes Uhrenwerk zu gründen. Da war es mittlerweile die vierte Generation der Tissots, die den Betrieb leitete. Urenkel Paul übernahm den Handel, Urenkelin Marie die Buchführung.

Tissot über Generationen in Familienbesitz

Immerhin bis 1971 blieb die Firma komplett in Familienbesitz. Allerdings schloss man sich 1929 mit dem Konkurrenten Omega zur SSIH zusammen. Die Quarzkrise zu Beginn der 1970er Jahre, die im Prinzip alle Uhrenhersteller erfasste, sowie die billigere Konkurrenz aus Asien sorgte für längere Zeit für unruhige Fahrwasser der erhalten gebliebenen Marke Tisssot. So musste man 1977 zwei Zweigwerke schließen, schließlich produzierte man gar keine eigenen Uhrwerke mehr. Das Überleben sicherte dann Anfang der 1980er Jahre der Zusammenschluss der SSIH mit der ASUAG zur Swatch Group, deren Teil man auch heute noch ist. Im Zuge dieser Konsolidierung gelang es auch, neue Märkte zu erschließen, weshalb die Marke Tissot heute wieder stabil auf dem Markt aufgestellt ist – und wie erwähnt zu den weltweit bekanntesten Uhrenproduzenten zählt.

Im Marketing schon sehr früh ganz weit vorne

Ein wichtiger Baustein des Fundaments des anhaltenden Erfolgs wurde u. a. 1930 mit einem damals neuartigen Businessplan gelegt. Tissot legte darin fest, sich nur auf sehr ausgewählte Modelle an Uhren zu konzentrieren und als geschickte Werbemaßnahme die Präsenz in den Schaufenstern von Uhrenhändlern zu erhöhen. So erarbeitete man sich schon vor dem Zweiten Weltkrieg ein enormes Standing auf dem Uhrenmarkt, das bis heute überdauert hat. Eine weitere Besonderheit der Marke Tissot war die sehr frühe Einführung von nicht magnetischen Uhren, welche allerlei Vorteile im Alltag bieten. Aufgrund dieser Maßnahmen steigerte man seinen Umsatz von 1930 bis 1933 um starke 71 Prozent.

Innovationsfreude lässt Tissot am Puls der Zeit bleiben

Auch später folgten immer wieder Innovationen, mit denen man der erste Produzent auf dem Markt war. So z. B mit dem in den 1970er Jahren entwickelten Modell „Astrolon“, welches die erste hochwertige Armbanduhr aus Plastik war. Danach wiederholte man Ähnliches mit Gehäusen aus den Materialien Granit und Perlmutt. Und im Jahr 2000 bereits entwickelte und verkaufte man eine Uhr mit integriertem Touchscreen, damals eine halbe Sensation, so etwas bei einer Armbanduhr anzubieten. Aufgrund dieser nie nachlassenden Innovationsfähigkeit verkaufte man noch vor einigen Jahren rund 3 Millionen Uhren pro Jahr und beschäftigte deshalb nicht weniger als 1.000 Mitarbeiter. Hauptsitz von Tissot ist immer noch jener Ort, an dem das Unternehmen 1853 aus der Taufe gehoben wurde: das malerische Le Locle, welches übrigens seit 2009 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Grund dafür ist tatsächlich die „außergewöhnlich Symbiose zwischen Uhrenindustrie und Städtebau“, womit das Unternehmen, bzw. die Marke Tissot also einer der maßgeblichen Faktoren für diese Entscheidung war.

Sieben Modellreihen von Tissot

Aktuell ist die Kollektion aus dem Hause Tissot in sieben Produktlinien gegliedert.

  • T-Sport
  • T-Tactile
  • T-Trend
  • T-Classic
  • Heritage
  • Pocket Watch
  • T-Gold

Dabei findet man im Bereich T-Sport natürlich Sportuhren und Taucheruhren.

Die Serie T-Tactile umfasst Uhren mit zusätzlichen Funktionen. Dazu zählen zum Beispiel eine integrierte Weltzeituhr, eine Stoppuhr oder eine Alarmfunktion. Ebenso sind hierbei Uhren von Tissot erhältlich, die die Temperatur oder den Luftdruck messen und anzeigen können. Ebenso gibt es Modelle, die einen Höhenmeter eingebaut haben oder auch einen Kompass.

Die Uhren aus der Linie T-Trend sind modisch besonders ansprechend gestaltet, wobei es hier Modelle für Damen und für Herren gibt.

Zurückhaltender, eben klassischer, wie der Name schon sagt, geht es im Bereich T-Classic zu. Hier sind die Modelle in der Regel aus Stahl und deutlich dezenter und damit zeitloser designt als im Bereich T-Trend, wo viel häufiger das Sortiment erneuert wird.

Noch klassischer, nämlich bewusst als Retro-Modelle angelegt, geht es in der Sparte „Heritage“ zu, was zu Deutsch „Erbe“ bedeutet. Erstmals 2003 aufgelegt, als die Marke Tissot ihr 150-jähriges Jubiläum unter anderem mit diesen auf alt gemachten Uhren würdigte.

Im Bereich Pocket Watch werden tatsächlich immer noch Taschenuhren angeboten. Jenes Produkt also, mit dem Tissot 1853 anfänglich seinen kompletten Umsatz erzielte.

In der Linie T-Gold wiederum findet der geneigte Interessent sogenannte Schmuckuhren, die meist vergoldet sind. Sie sind auch in Bezug auf ihr Armband sehr aufwendig und ausführlich designt, oft sind auch die Uhren in dieser Sparte im Retrostil gestaltet.

Aktivitäten von Tissot als Sponsor

Hauseigen bezeichnet man dieses Sponsoring als „Sportpartnerschaften“. Solche ist die Firma Tissot mit etlichen großen Sportevents eingegangen, darunter an erster Stelle die Tour de France, aber auch mit der amerikanischen Basketball-Liga NBA oder dem Moto-GP, der Motorrad-Weltmeisterschaft.

Insbesondere beim Auto-Motorsport ist man schon sehr lange involviert, namentlich hier in der Formel 1. Natürlich bieten sich derartige Rennsportarten wie Motor- und Radrennen besonders für einen Uhrenhersteller an, kommt es dabei doch zuletzt immer auf die gemessene Zeit der Sportler an. Partner in der Formel 1 von Tissot war bereits der Rennstall Lotus, mit dem Sportwagenproduzenten Alpine ist man sogar schon seit dem Jahr 1969 verbandelt. Nicht mehr aktuell, aber auch eine in der Historie von Tissot wichtige Sportpartnerschaft, ist das Sponsoring von Martini-Racing in den 1980er und 1990er Jahren.

Weitere technische Innovation

Die schon erwähnte Innovationsfreude zeichnet den Uhrenhersteller Tissot auch heute noch aus. Zuletzt kam Ende 2020 ein Modell auf den Markt, das solarbetrieben ist. Keine komplette Neuheit unter den Armbanduhren, aber in dieser Kombination mit vielen intelligenten weiteren Funktionen erneut ein Modell, mit dem Tissot auf sich aufmerksam macht. Mit all dem, was diese Uhr aus dem Hause Tissot anbietet, macht man nach Einschätzung relevanter Experten durchaus auch der Smartwatch Konkurrenz.

Tissot in der Welt des Films

Auch in diversen Filmen gehörten Uhren von Tissot bereits zur Ausrüstung der Protagonisten. So trug James Stewart in einem der bekanntesten Filme überhaupt, in Alfred Hitchcocks „Das Fenster zum Hof“ eine Tissot. Außerdem trugen Alec Guiness (in „Ladykillers“) oder John Shaft (in „Shaft“) eine Uhr aus Le Locle. Einzig den berühmten Geheimagenten 007 stattet Tissot noch nicht mit seinen Uhren aus, immerhin aber der ebenfalls zur Swatch Group gehörende Partner Omega. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Aufgrund des noblen Standings der Marke Tissot gepaart mit ihrer klassischen Authentizität, ohne sich den oben mehrfach erwähnten Innovationen zu verweigern, wäre das sicher eine passende Melange aus Filmfigur und Schmuck in Form einer Uhr. Mit seinem weit gefächerten Sortiment, in dem man auch schon weit unter 1.000 Euro für eine gelungen designte, edle Uhr fündig wird, muss Tissot sich aber noch hinter den absoluten Luxusmarken der Uhrenhersteller gedulden. Bis dahin aber versorgt Tissot eine weltweit treue Kundschaft aus dem beschaulichen Le Locle heraus mit seinen hochwertigen, aber erschwinglichen Armband- und auch immer noch Taschenuhren.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Tissot
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041957/2012-10-30/
https://www.uhrinstinkt.de/magazin/tissot/
https://www.watchtime.net/uhren/james-bond-und-seine-uhren/

Foto: Depositphotos.com – emilrom10

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